Strawinskys Transformation des Urbanen

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Monika Woitas

Abstract

Nach 1900 kommt es durch Technisierung und Urbanisierung des Lebens zu einem tief greifenden Wandel der Wahrnehmung: multiperspektivische und fragmentarisierte Sinneseindrücke entziehen sich jeglicher Linearität; Raum und Zeit werden durch neue Verkehrsmittel und Medien wie den Film anders erfahrbar, Rhythmus und Klang der Maschinen avancieren zu Schrittmachern der Moderne. In den Bühnenwerken Igor Strawinskys erscheinen diese Erfahrungen in kompositorische und szenische Strukturen transformiert: Musik ist nicht mehr nur Klang, sondern immer auch motorische Aktion; Konstruktion und Montage lösen organische Gestaltungsprinzipien der Musik ab; Motive und Themen folgen nicht mehr aufeinander, sondern werden zu komplexen Klangbildern vernetzt. Der vorliegende Beitrag geht den Varianten dieser Transformation des Urbanen von Petruschka (1911) über Le Sacre du Printemps (1913) und Les Noces (1914-23) bis zu Histoire du Soldat (1918) nach und eröffnet damit einen neuen Blick auf scheinbar Bekanntes.

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Autor/innen-Biografie

Monika Woitas

Monika Woitas ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Theaterwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. (Stand 2010)